Ammon, Carter, und Interviews

Volkswagen & Children

“Ich heiße Carter.”
“Ich heiße Ammon.”
“Ich heiße Catharina.”

Ich musste von Ohr zu Ohr grinsen. Carter hatte unsere Begrüßung mit Catharina Mette (von der Werkskommunikation Volkswagen in Chattanooga, Tennessee) einer gebürtigen Deutschen, die jetzt in Chattanooga, Tennessee, unserer Heimatstadt, lebt und arbeitet, ganz von allein initiiert. Carter hatte mit “Mein Name ist Carter.” begonnen, dann folgten Ammon und Catharina und teilten ihre Namen mit. Ich war so froh, dass Carter und Ammon hier ihre Sozialkompetenz unter Beweis stellen konnten und dies nun sogar ganz ohne meine Aufforderung taten. Wir hatten seit mehr als zwei Jahren an zwischenmenschlicher Kommunikation gearbeitet und jetzt konnten sie ihre Fähigkeiten anwenden und gleichzeitig üben, deutsch zu sprechen.

Ich schilderte Public Relations Mitte September mein Anliegen, erklärte, dass Ammon und Carter zuhause unterrichtet werden, neben der deutschen Sprache auch etwas über die deutsche Kultur lernen sollen und ich Ihnen eine Möglichkeit geben möchte, ihre Sozialkompetenz in einem einfachen Interview zu trainieren. Ich fragte, ob es einen deutschen Muttersprachler gäbe, mit dem sie ein persönliches Interview führen könnten. Er war so freundlich, ein Interview mit seiner Kollegin Catharine Mette anzubieten, mit der ich bald Zeit und Ort abstimmen konnte. Ein Mitarbeiter eines Multi-Milliarden-Dollar-Konzern erwies zwei 5-Jährigen aus Chattanooga, Tennessee die Ehre, Zeit mit Ihnen zu verbringen.

Catharina (ihre persönliche Höflichkeit ist fantastisch)persönlich begrüßte Carter und Ammon am Besucher Check-in mit einem warmen Lächeln und freundlichen Gruß. Die drei lagen sofort auf einer Wellenlänge. Wir wurden dann in einen Besucherempfangsraum geführt und Carter und Ammon konnten ihre roten Rosen, die wir als Dankeschön mitgebracht hatten, überreichen. Es gab bequeme Stühle, Tische und ein Mini-Theater mit einem riesigen Flachbildschirm an der Wand. Nach ein paar Grußworten und einem kurzen Austausch zu Carters und Ammons Deutschlandreise schlug Catharina vor: „Lasst mich euch zwei ein paar Videos über die Geschichte dieses Volkswagen-Werks zeigen.”

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So saßen wir im gemütlichen Mini-Kino und bekamen zwei Videos zu sehen: Das erste widmete sich ganz der Geschichte des Volkswagen-Werks in Chattanooga. Es war sehr professionell gemacht und stellte gleichzeitig einen persönlichen Bezug zu unserer Heimatstadt her, auf die Carter und Ammon sehr stolz sind. “Wow, Chattanooga!“, flüsterte Carter mir zu. Das Video endet mit einem Fokus auf dem Passat (der hier hergestellt wird) und dem Motortrend Car of the Year Award 2012, den das hart arbeitende Team des Chattanooga Werkes feiern durfte. Das zweite Video war nur 3 Minuten lang, aber es zeigte im Zeitraffer 12 Stunden im Bau eines Passats. Es fesselte Ammon und Carter an ihre Sitze! Als das Video endete rief Carter. “Wow, das Auto haben Sie aber schnell gebaut!”. Wir alle kicherten.

Rivited

“Jetzt wollt ihr zwei mir wohl noch einige Fragen stellen?”, leitete Catharina anschließend auf das Interview und Carters und Ammons Übungslektion in Sozialkompetenz über.

Die vier wichtigsten Fragen, die Carter und Ammon vorbereitet hatten, bezogen sich auf traditionelle Küche, Kleidung, Gebäudearten und Familienmodelle in Deutschland. Ammon und Carter wechselten sich mit der Fragestellung ab.

Ammon und Carter lieben es, Brezeln zu essen und hatten bereits gelernt, dass diese ein wichtiger Teil der bayerischen Kultur sind. Wir hatten sie während unseres Urlaubs ( http://bit.ly/13CXrSZ , http://bit.ly/ZvyR7c ) im Jahr 2012 gegessen und im Rahmen unseres Unterrichts zuhause selbst welche gebacken. Durch ihre Fragen fanden sie heraus, dass deutsche Brezeln nicht zu den traditionellen Snacks der Region Wolfsburg, der Heimatstadt von Catharina und Volkswagen, gehören.

Carter fragte dann: “Haben Sie Lederhosen?” – “Nein, Carter, Lederhosen sind ein traditionelles Kleidungsstück aus Bayern. Wo ich herkomme, hat man keine Lederhosen. ” Das nahm Ammon sofort als Ausgangspunkt für Ihre nächste Frage: „Sehen Ihre Häuser genauso aus wie die Häuser in Chattanooga?” – “Naja, irgendwie schon”, sagte Catharina und fügte hinzu “bei uns gibt es mehr Steinhäuser.”

Carter fragte dann: “Sehen Sie Ihre Familie in Deutschland?” – “Ja schon, ich fliege sie ein paar Mal im Jahr besuchen. Tatsächlich bin ich gerade letzte Woche von einem Besuch zurückgekommen”, antwortete Catharina.

Eine frei formulierte Frage von Carter bildete dann ein famoses Finale für das Interview und fasste den Sinn unseres Ausflugs und des Interviews selbst wunderbar zusammen:

“Haben Sie auch so einen Volkswagen?” erkundigte er sich.
Und Catharina antwortete schnell: “Nein, aber ich habe einen Volkswagen Tiguan. Der ist wie ein Van.” Zur Erläuterung wurde schnell ein Foto eines Tiguan gegooglet und Ammon rief sofort: „Oh, der ist schön!”.

Damit beendeten wir unser Interview, denn Catharina musste wieder an die Arbeit. Wir machten noch einige Fotos und Catharina bat die Rezeption, Volkswagen Besucherausweise für Carter und Ammon anzufertigen. Sie waren sehr stolz! Mit Umarmungen und Lächeln und mehreren „Auf Wiedersehen” verabschiedeten wir uns schließlich.

Dank persönlichen Höflichkeit Catharinas, Ammon und Carters Zwischenmenschliche Interview war ein großer Erfolg.

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